„Obacha guat“ – Schwäbisch-Workshop am IKG
„Obacha guat“ – Schwäbisch-Workshop am IKG
Kurze Verwirrung im Deutschunterricht der 12. Klasse am Isolde-Kurz-Gymnasium am vergangenen Donnerstag: Heißt es nun „bacha“ oder „backa“? Tatsächlich sind beides Varianten des Schwäbischen, um einen Kuchen herzustellen. Da fällt auf: „obacha guat“ ist etwas, das eigentlich auch ungebacken gut schmeckt. Diese und andere interessante Fragen und Zusammenhänge waren Thema bei einem Schwäbisch-Workshop des Comedian Murat Kutlu. Der gelernte Kfz-Meister und Technische Redakteur aus Nürtingen nimmt sich die Zeit, in Schulklassen für seinen Dialekt zu werben und ihn zu erhalten. Interessant und humorvoll stellte er die schwäbische Kultur und deren Dialekt vor, wobei er die Schülerinnen und Schüler animierte, mit ihren Schwäbisch-Kenntnissen zu glänzen. Alle wandten im Anschluss ihr neu erworbenes Wissen an, indem sie kleine Video-Sequenzen aus bekannten Hollywood-Filmen auf Schwäbisch nachdrehten. Diese waren nicht nur lustig und kreativ umgesetzt, sondern einige der Schauspielerinnen und Schauspieler entpuppten sich nun doch als echte schwäbische Sprachtalente, sodass am Ende jede Gruppe einen Oskar erhielt. Möglich gemacht hatte die Veranstaltung eine ganze Reihe von Sponsoren: der Verein Schwäbische mund.art und der Förderverein Schwäbischer Dialekt, der Landkreis Reutlingen, die Kreissparkasse Reutlingen und der Sparkassenverband Baden-Württemberg. Außerdem wird das Projekt durch Landesmittel unterstützt. Auf der Seite www.dachverband-dialekte.de/#mundartschule kann man nicht nur schwäbische, sondern auch alemannische und fränkische Künstlerinnen und Künstler finden, die in Schulen kurzweilige Veranstaltungen zu ihrem jeweiligen Dialekt anbieten. Und im Deutschkurs am IKG stand am Ende der Doppelstunde fest: Diese war „oifach obacha guat“!
Text und Fotos: Mirjam Garlin