IKG-Schüler interviewen britischen Parlamentsabgeordneten
Am Morgen des 25. November 2020 hatten ca. 30 Schüler/innen der Klassenstufe 11 die Möglichkeit, Justin Madders, dem Abgeordneten des britischen Parlaments für die Wahlkreise von Ellesmere Port (Partnerstadt von Reutlingen) und Neston per Videokonferenz Fragen zu stellen.
Justin Madders ist Mitglied der Labour-Partei und seit 2015 auch „Member of Parliament“. Nachdem er sich über Moodle in den virtuellen Konferenzraum eingewählt hatte, erklärte der 48-Jährige zunächst die Grundlagen des britischen Politiksystems, die Aufgaben eines Abgeordneten und die Veränderungen in Großbritannien durch die Pandemie. Daraufhin durften ihm die Schüler Fragen stellen, die sie vorher im Unterricht vorbereitet hatten. Im Lauf der Konferenz zeigte sich Madders als sehr offener, freundlicher und auch humorvoller Mensch.
Die Tätigkeit als Politiker sprach ihn schon früh an, da er in Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit und vielen Streiks aufgewachsen ist und ihn die Unzufriedenheit der Leute geprägt hat. Sein Sozialempfinden zeigt der gesundheitspolitische Sprecher seiner Partei auch durch die Unterstützung von Kampagnen gegen Krebs. Eine Frage,die die Schüler sehr interessiert hat war, was für ihn die schwierigste Entscheidung als Abgeordneter war. Madders dachte sofort an den Brexit, da er selbst dagegen ist, sich aber verpflichtet sieht, das Ergebnis des Referendums zu respektieren. Des Weiteren waren natürlich auch das Coronavirus und der Umgang damit ein großes Thema. Laut dem Abgeordneten wurden durch die aktuelle Regierung in Großbritannien viele Fehler im Umgang mit der Pandemie gemacht. Beispielsweise erhalten einige Bürger keine Hilfsgelder, die sie zwar dringend benötigen, die ihnen aber nicht ausgezahlt werden, weil sie nicht als leistungsberechtigte Empfänger eingestuft werden. Auch einen früheren Lockdown hätte er für sinnvoll empfunden. Ein anderes Thema, bei dem sich Interesse auf Seite der Schüler gezeigt hatte, war die Präsidentschaftswahl in den USA. Über den Sieg von Joe Biden zeigte er sich sehr erfreut und auch etwas erleichtert. „Trump war für niemanden gut“, so Madders. Er begrüßt, dass der neue Präsident wichtige Themen wie auch den Klimawandel oder die Pandemie ernst nimmt. Was die Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland angeht, so betonte er, wie wichtig ihm eine Zusammenarbeit auch in Zukunft ist. Seiner Meinung nach haben unsere beiden Länder nach wie vor viele gemeinsame Interessen und Themen, weshalb ihm eine Kooperation am Herzen liegt. Die Schüler/innen der beiden Leistungsfächer Englisch zeigten sich nach dem etwa einstündigen Gespräch mit Justin Madders durchweg beeindruckt und bedankten sich ausdrücklich für seine Zeit und das interessante Gespräch.
Bericht im Reutlinger Generalanzeiger vom 17.12.2020
Bericht in den Reutlinger Nachrichten vom 24.12.2020